In der vergangenen Nacht habe ich geträumt, dass ich in Göttingen einen Job an der Uni angenommen habe, um zu promovieren. Ich kam in der Stadt an und als erstes "musste" ich natürlich ein Bier exen (eine Erinnerung an die O-Phase, die zu Beginn eines jeden Wintersemesters junge Menschen dazu gebracht hat, sich im Kreis auf dem Zentralcampus zu versammeln, um verschiedene Getränke zu konsumieren und vielleicht auch, um sich auszuziehen). In meinem Traum war es schließlich kurz nach Mitternacht, als ich mich in meine neue Unterkunft begeben wollte, von der ich nicht wusste, ob sie möbliert war, oder nicht, ob mich eine Nacht auf dem kalten Steinboden erwartete oder nicht. In meinem Traum fühlte ich mich allein gelassen, ganz klein und verloren.
Kurz danach bin ich aufgewacht und dachte "Wow, was für ein Traum." Zunächst wunderte ich mich über mein Verhalten: In meinem Traum ging ich ganz selbstverständlich davon aus, dass Menschen mir helfen, mir ihre Zeit zur Verfügung stellen und dass, ohne dass ich überhaupt danach frage. Dann sah ich vor mir diesen leeren, dunklen Raum, von dem ich eigentlich nicht mal wusste, ob er wirklich leer ist und dunkel.
Im nächsten Moment dachte ich wieder "Wow", denn da ist ein leerer Raum, den ich mit Leben füllen kann. Und das nicht nur irgendwie, sondern so, wie ich es gerne möchte. Es liegt ganz allein bei mir. Und natürlich muss ich dies nicht allein tun, sondern kann um Hilfe bitten.
Dieser Traum ist ein Sinnbild für mein Innenleben der vergangenen Wochen und Monate. Im November und Dezember habe ich meine Wohnung aufgelöst, den Großteil meiner Sachen (Kleider, Bücher, Dinge, Möbel) verkauft oder gespendet. Ohne zu wissen, was als Nächstes kommt. Nur wusste ich, dass die innige Beziehung zwischen Köln und mir zu einem Ende gekommen ist. Und dass mich die Natur ruft, die Berge und das Meer. Nach einer Zeit des Leermachens, Loslassens und Betrachtens kamen irgendwann die Ideen. Hier und da sprudelte etwas aus mir hervor. Und der Wunsch endlich ins Handeln zu kommen, die Dinge, die ich in den vergangenen Monaten und Jahren (über mich) gelernt habe, in geerdete Aktion zu bringen. Verantwortung für mich und die Welt zu übernehmen. Darauf habe ich jetzt richtig Lust!
Nun stehe ich vor diesem leeren Raum, der mein Leben ist. Mit den ersten Schneeglöckchen, die ihre Köpfe aus der Erde schieben, begann sich der Frühling auch in mir zu regen. Es ist an der Zeit, meine Ideen zu ordnen, meine Intentionen zu hinterfragen und Stück für Stück die Dinge in diesen leeren Raum einzuladen, die im Moment dort sein wollen. Immer wieder zu hinterfragen, ob es Liebe ist, die mich zum Handeln bringt, oder Angst?!
Am Wochenende habe am Soul Sunday teilgenommen, den meine Soulsisters Nele, Evangeline und Katja organisiert und durchgeführt haben (über diese wunderbaren Seelen wirst du in einem anderen Format bald mehr erfahren, stay tuned!). Ich dachte, dass es an diesem Tag viel um meine Selbstständigkeit gehen wird und war überrascht, als in einer Meditation das Wort "Zuhause" ganz klar und deutlich auftauchte und sich mir der Wunsch nach einem physischen Zuhause offenbarte. Nun stehe ich hier, voller Neugierde und schaue mich um und frage mich, welchen Ort - neben meinem Herzen - ich als nächstes "Zuhause" nennen darf.
Ich vertraue darauf, dass mir alles, was ich wissen muss, zum richtigen Zeitpunkt offenbart werden wird. Denn so habe ich in den vergangenen Monaten gelebt: Keinen Plan darüber, wo es als Nächstes hingehen soll, fragt mich eine Freundin, ob ich zwei Wochen in ihrer Wohnung in Leipzig wohnen möchte. Das Universum schenkt uns alles, was wir wollen.
Deshalb ist mein nächster Schritt herauszufinden, wie genau das sein soll.
Und um noch die Frage des Blogartikels zu beantworten - die Seele bleibt natürlich. Die wunderbare, unsterbliche Seele, die sich von nun an immer mehr entfalten, immer heller leuchten darf. Aho!
Vielen Dank, dass du mich auf meiner Reise begleitest.
In Liebe,
Anna
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lind_sss_bli_sss (Donnerstag, 07 April 2022 10:47)
So schön geschrieben, mi amor. Danke, dass du uns an deiner Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben lässt. Du bist so ein Licht für diese Welt. Danke für dein Sein. DU inspirierst durch deine Lebensweise. Aho! <3